Heute mal keine Waschmaschinen – die Stiftung Warentest hat acht Coachingausbildung untersucht und Gütekriterien für eine gute Ausbildung (oder „Qualifizierung“, wie die Stiftung sagt“) herausgearbeitet. In diesem Artikel geht es um die inhaltlichen Kriterien einer guten Coachingausbildung.
Es geht also um die Frage, was in einer guten Ausbildung gelehrt werden soll.
Stiftung Warentest: Das sollte drin sein
- Grundlagen (Berufsethik, Recht, Werte, Haltung, verwandte Felder wie Mediation..),
- Coachingprozess (vom Erstkontakt bis zur Erfolgsüberprüfung),
- Settings (Einzel-, Team-, Gruppencoaching..),
- Rollenkonzepte (Die Rolle des Coaches definieren und reflektieren),
- psychologische Themen (Grundlagen der Persönlichkeitsentwicklung und Veränderung; Potenzialanalyse und –entwicklung; Abgrenzung zur Therapie),
- Veränderungsprozesse (Berufliche Übergänge, Karriereplanung, Lebenswege),
- Interventionstools (z. B.: Beziehung zum Coachee aufbauen, Tools zur Auftragsklärung, Fragetechniken, Feedback),
- persönliche Kompetenz (professionelle Haltung, Unvoreingenommenheit, wertschätzendes Auftreten, Selbstkritik und -reflexion, Bereitschaft zur persönlichen Entwicklung),
BESONDERS WICHTIG
Positionierung im Berufsfeld (Konzept, Netzwerk, Marketing).
WENIGER WICHTIG
- Wissen über verschiedene Organisationsformen,
- Führung und Management (Führungsstile, Führungskompetenz, Unterschiede von Männern und Frauen),
- Krisen (Umgang mit Emotionen, psychische Störungen erkennen können, Stressmanagement) sowie
- Konflikte (privat und im Unternehmenskontext)
Weitere Gütekriterien der Stiftung Warentest zur Vermittlung der Inhalte und zum Abschluss bzw. zur Zertifizierung der Ausbildung finden Sie hier.
Kritik am Test und an den Kriterien
Ganz zentral ist für zukünftige Coaches die Entwicklung eines eigenen Stils und einer eigenen Haltung. Jedes Tool ist nutzlos, wenn der Anwender nicht auf der Basis einer bewussten und umfassenden Perspektive heraus agieren kann.
Zwar räumt die Stiftung Warentest diesem Punkt am Rande auch Bedeutung ein – es müsse in einer Ausbildung auch um Rollenkonzepte und die Rolle des Coaches gehen. Jedoch wird nicht gesagt, wie viel Raum und Freiheit jeder Auszubildende bei der Ausarbeitung dieses Punktes hat.
Viele Absolventen haben für sich entdeckt, dass die Haltung das A & O ihrer Arbeit ist. Das sollte in einer Debatte um die Gütekriterien, in der die Stiftung Warentest sicher einen guten Beitrag geleistet hat, zukünftig unbedingt mit beachtet werden (siehe dazu auch unsere Ausführungen, was eine gute Coaching Ausbildung noch beinhalten sollte).
Autor: Heiner Diepenhorst
AUCH INTERESSANT?
Stiftung Warentest: Was macht eine gute Coaching Ausbildung aus?
Coaching Ausbildung finden (Ausbildungen in der Nähe)
Schreibe einen Kommentar