Dass Internet-Marketing für Coaches bedeutend ist und einen wichtigen Vertriebskanal darstellt, hat sich noch nicht bei allen herumgesprochen. Ich kann sagen, dass ich über meine zwei wichtigsten Internetseiten (coachingberlinmitte.de und teamentwicklung-lab.de) über 50 % meines Jahresumsatzes generiere.
Zeit, einen Artikel über die wichtigsten Dos und Don’ts zu schreiben.
Mit andere Worten: Dieser Artikel zeigt, wie Sie im Zuge Ihrer Internet-Marketing-Aktivitäten als Coach bei Google & Co. besser gefunden werden.
SEO und SEM
Dabei wird es vor allem um die Art der Optimierung gehen, die es zum Ziel hat, die eigene Seite in der organischen Google-Suche oben zu platzieren. Also ohne für Werbung Geld zu bezahlen. Dieser Optimierungsansatz wird auch SEO genannt (Search Engine Optimization) und ist abzugrenzen von der Schaltung bezahlter Werbeanzeigen (SEM bzw. Search Engine Marketing).
Das Gute: SEO kann man mit ein paar Tricks und Kniffen zum großen Teil selbst machen. Ich, und viele andere Coaches, engagieren zur Unterstützung allerdings eine SEO-Agentur, die einem professionell zur Seite steht, die eigene Seite technisch aufrüstet und beim Linkbuilding hilft. Jetzt geht es erstmal um das, was man auf dem Weg zur Top-Platzierung bei Google & Co im Internet-Marketing als Coach selbst machen kann.
Internetmarketing beginnt mit der richtigen Internetadresse
Internet-Marketing sollte für Coaches schon bei der Wahl der richtigen Adresse beginnen. Hier kann man die ersten Fehler machen, oder positiv formuliert: Schon hier liegt die erste Chance, schneller gefunden zu werden als andere.
Für die Auswahl der richtigen Adresse sollte sich der Coach überlegen, welche Suchbegriffe zukünftige Klienten bei Google oder bei anderen Suchmaschinen eingeben werden. Vermutlich suchen diese seltener nach dem Namen des Coaches als viel mehr nach „Coaching Berlin“ oder „Personal Coach München“ usw. Und weil Google es honoriert, wenn ein wichtiger Suchbegriff oder Teile davon in der Internetadresse (auch URL) erscheinen, sollte sie zum Beispiel
- statt „www.petermeierle.de“
- lieber “www.meierlecoaching.de”
- oder „www.meierlecoachingmuenchen.de“ heißen.
Hoster und Content Management Systeme
Im nächsten Internet-Marketing-Schritt ist auszuwählen, bei welchem Hoster die Internetadresse registriert und mit welchem Content Management System (CMS) die Inhalte sichtbar gemacht werden sollen.
Zum Thema Hosting soll hier nicht viel geschrieben werden – das können andere sicher besser. Ich persönlich bin zufrieden mit domainfactory.de; andere bevorzugen hosteurope.de oder all-inkl.com. Wichtig ist – gerade für Menschen, die (noch) keine Internetprofis sind – dass man seine Internetseite einfach einrichten kann.
- Sehr einfach geht das mit Baukastensystemen, die teilweise auch von E-Mailanbietern angeboten werden. Allerdings, wer bei Google nach oben kommen will und Geld verdienen möchte, dem sei geraten, auf andere Content Management Systeme zu setzen.
- Joomla ist recht beliebt.
- Noch populärer ist allerdings WordPress. Auch die Erfahrungen mit der Suchmaschinenfindbarkeit sind bei WordPress sehr sehr gut. Insofern hier eine klare Empfehlung für WordPress.
Bei domainfactory.de kann man WordPress in wenigen Schritten einrichten. Wer gute Erfahrungen mit anderen Anbietern gesammelt hat, kann diese gern an feedback@coachingatlas.de schicken, damit diese hier auch publiziert werden können.
Google-Ranking mit guten Texten
Wer als Coach eine Internetseite optimieren möchte, damit sie bei Google gut gefunden wird, der unterscheidet zwischen Onpage-Optimierung (gute Texte auf der Seite, Links innerhalb der Seite) und Offpage-Optimierung (Artikel und Links, die von außen auf die eigene Internetseite verweisen).
Gute Texte zu schreiben gehört zur Onpage-Optimierung. Dass man viele gute Texte braucht, ist in der Szene derer, die sich mit der Suchmaschinen-Thematik befassen, unumstritten.
Welche Texte schreiben?
Hier sollten sich Coaches im Rahmen ihrer Aktivitäten zum Internet-Marketing überlegen, was diejenigen, die man sich als Kunden bzw. Klienten erhofft, wohl lesen wollen und welche Suchbegriffe sie in ihre Suchmaschine eingeben werden.
Grundsätzlich ist es ratsam, für einen Suchbegriff oder eine Suchbegriff-Kombination jeweils einen Text zu erstellen, der dazu passt. Welche Suchbegriffe Menschen zum Thema Coaching nutzen, sagen einem verschiedene Tools im Internet. Eines ist zum Beispiel dieses hier: keywordtool.io/.
Auch Google selbst hält eine entsprechende Hilfe parat: Auf den Keyword-Planer hat jeder Zugriff, der sich bei Google Adwords anmeldet. Google Adwords wiederum ist die Anzeigenplattform, über die man bei Google Anzeigen schalten kann. Der Keyword-Planer sagt einem, wie häufig bestimmte Schlüsselwörter in der Wunschregion gesucht werden und bietet zudem Ideen für weitere Keywords (siehe Screenshot).
Die Keywordtools helfen einem also dabei herauszufinden, welche Keywords häufiger gesucht werden und welche Texte man folglich – abgestimmt auf diese Keywords – schreiben sollte. Passend zum eigenen Angebot, versteht sich.
Wer mag, kann sich auf einer meiner Internetseiten einmal umschauen. Ein gutes Beispiel ist www.coachingberlinmitte.de . Diese Seite wurde über eine Keywordanalyse und mit – hoffentlich – sinnvollen Texten optimiert und ist, zumindest derzeit, in Berlin sehr gut zu finden (Platz 1 für „Coaching Berlin“ oder „Business Coaching Berlin“). Besonders die Texte im Glossar machen deutlich, wie man Google-Suchwörter und das Schreiben von Texten aufeinander abstimmen kann.
Quantität UND Qualität – Merkmale guter Texte
Während noch vor kurzer Zeit riesige Textwüsten produziert wurden, um Suchmaschinen zu täuschen, achten ihre Algorithmen heute mehr denn je darauf, dass die Inhalte auch eine gute Qualität aufweisen. Ganz simpel wird das auch daran gemessen, wie lang ein Leser auf einer Seite bleibt. Suchmaschinen messen das. Klickt sich ein User direkt über die Zurücktaste im Browser wieder auf die Ergebnisliste der Suchmaschine zurück, ist das kein gutes Zeichen. Passiert das häufiger, wird die Seite im Ranking abgestraft.
Ziel sollte also sein, Leser so lange wie möglich auf der Seite zu halten. Die hier aufgelisteten formalen Regeln gilt es zu verbinden mit sinnvollem Content:
- Pro Text 250-300 Wörter
- Das Keyword bzw. die Keywordkombination sollte etwa drei Mal im Text vorkommen
- Keyword / Keywordkombination sollte in der URL vorkommen (zum Beispiel: www.petermeierlecoaching.de/coaching-heidelberg)
- Verlinken Sie Ihre Texte untereinander
- Geben Sie dem Leser am Ende des Textes die Möglichkeit, weiterzuklicken (verlinken Sie also am Ende des Textes auf weitere, zum Inhalt passende Texte)
- Achten Sie auf gute Lesbarkeit: Kurze Sätze, aktive Sprache, wenig Fremdwörter, Absätze, Zwischenüberschriften
- Schreiben Sie unterhaltsam, benutzen Sie Bilder
- Schreiben Sie informativ statt werbend
- Lassen Sie Ihre Seite organisch wachsen – veröffentlichen Sie nicht mehr als ein bis zwei neue Texte pro Woche
- Betreiben Sie Linkbuilding.
Links auf die eigene Seite generieren
Linkbuilding ist ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg nach oben. Es gehört zur Offpage-Optimierung und steht für die Verlinkung von anderen Seiten auf die Seite des Coaches. Links kann man auf verschiedene Arten generieren. In der Vergangenheit haben bezahlte Linkdienste mitunter recht gute Ergebnisse für ihre Kunden erzielt. Diese Art der Dienstleistung honorieren Suchmaschinen mittlerweile weitaus weniger, immer wieder werden sie sogar negativ bewertet. Qualitativ hochwertige Links sollten es sein, zum Beispiel durch:
- Blogeinträge (durch Blogger oder durch selbst geschriebene Einträge)
- Berichte in Medien
- Links von befreundeten Seitenbetreibern oder
- Links in hochwertigen Verzeichnissen.
Agenturunterstützung
Es gibt zahlreiche Agenturen, die Coaches – und andere Branchen – beim Internet-Marketing unterstützen. Diese geben einem Feedback für die eigene Seite, unterstützen bei der Erstellung neuer Texte und prüfen, ob die Seite technisch gut gerüstet ist, um im Suchmaschinen-Wettbewerb zu bestehen. Und sie sorgen für hochwertige Links von außen.
Auf der Suche nach einer guten SEO-Agentur fragt man am besten andere nach ihren Erfahrungen, denn die Preis- und Leistungsspannen unterscheiden sich erheblich.
Geduld und Dranbleiben
Im Zuge der Internet-Marketing-Aktivitäten ist der Coach gut beraten, der sein SEO-Projekt langfristig anlegt. Es gibt Coaches, die einige Tausend Euro für eine Agentur ausgegeben haben und zwei Wochen nach Vertragsabschluss nervös geworden sind, weil noch nichts passiert ist. Suchmaschinenoptimierung braucht Zeit. Auch wenn die Investition hoch sein mag, sie zahlt sich in der Regel erst nach einigen Monaten, vielleicht auch erst nach einem Jahr aus. Zudem erfordert sie regelmäßige Mitarbeit.
Wer das Aufstöbern neuer Themen und Texte oder das Schreiben von Blogeinträgen zur gewohnten Aktivität werden lässt, hat gute Chancen, in einiger Zeit Geld mit Klienten zu verdienen, die einen “zufällig” im Internet gefunden haben.Viel Spaß beim Optimieren.
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